1. Studium von historischen Quellen und Archivmaterialien
Informationen über die ursprünglichen Nutz- und Zierpflanzen werden in der Literatur und in Archivquellen gesucht, um die Kollektion der regionalen Pflanzen, deren Vorkommen, Anbautechniken,
Verarbeitungsverfahren und ihre Nutzung, einschließlich kulinarischer Potenziale, zu identifizieren.
2. Gespräche mit Zeugen
Zur Ergänzung der Informationen über historische, topografische und anbautechnische Gegebenheiten aus dem Archiv werden Interviews mit Zeugen durchgeführt. Diese Gespräche werden
aufgezeichnet und auf der Website und dem Facebook-Profil veröffentlicht. Zu diesen Gesprächen wird eine moderierte Diskussion geführt. Insgesamt werden mindestens 30 Interviews mit
Zeitzeugen im tschechischen und sächsische Fördergebiet durchgeführt.
3. Suche nach verwilderten Arten
Basierend auf den obigen Feststellungen werden in drei ausgewählten Gebieten Felduntersuchungen durchgeführt. Verwilderte Zier- und Nutzpflanzen werden vor allem in den
ehemaligen Militärgebieten Ralsko Mladá (Česká Lipa), Prameny Slavkov (Cheb, Sokolov, Karlovy Vary) und Doupov (Karlovy Vary) gesucht, dokumentiert, lokalisiert und gesammelt.
4. Kontaktieren von mögliche Sortenvermehrern
Parallel zu Felduntersuchungen werden Interessengruppen und Einzelpersonen angesprochen, die zur Erhaltung und Vermehrung der einheimischen Arten und Sorten von Nutz- und Zierpflanzen beitragen sollen
5. Studium von genetischen Ressourcen
Für Pflanzen, die nicht gesammelt werden können, werden Gendatenbanken beiderseits der Grenze angesprochen. Von der aufbewahrten historischen und vergessenen Saat werden wertvolle
Arten ausgewählt. Nach einer Analyse erfolgt eventuell der Einsatz der Arten mit neuen Eigenschaften, ggf. eine alternative, umweltfreundliche Nutzung, Einsatz für die Landschaftspflege usw.
6. Vermehren von Saat und Pflanzgut
Nach dem Sammeln von Saat- und Pflanzgut oder seinem Erwerb aus Gendatenbanken wird eine Aussaat (Pflanzung) zum Vermehren durchgeführt, damit genügend Saatgut für Demonstrationsfelder, für
potenzielle Abnehmer und für die Sanierung zur Verfügung steht. Es werden mindestens zehn Arten von einheimischen Nutz- und Zierpflanzen kostenlos während der Projektlaufzeit sowie während
der Zweckbindungsfrist nur für die Anbaukosten vermehrt und angeboten.
7. Vorbereitung der Flächen und des Anbaus
Parallel zum Vermehren werden die Test- und Demonstrationsflächen vorbereitet.
8. Verarbeitung der angebauten Produkte und ihre kulinarische Nutzung
Nach der Ernte auf den Demonstrationsflächen werden die Pflanzen mit original zeitgenössischen Methoden verarbeitet und zusammen mit professionellen Köchen nach historischen Rezepten als Mahlzeit
zubereitet.
9. Sanierung von Flächen und Aussaat der ausgesuchten Planzensorten
Von ausgewählten Lokalitäten (Zoopark und das Freilichtmuseum des Erzgebirgsdorfes) werden nicht heimische invasive Pflanzen (Knöterich, Robinie, Amorpha) entfernt und durch die ausgewählten
ursprünglichen Pflanzen ersetzt.
10. Projektseminare
Es sind insgesamt sechs Seminare zum Projekt geplant (drei auf der sächsischen und drei auf der tschechischen Seite). Die Inhalte der Seminaren für Fachleute und das breite Publikum werden auf
neuesten Kenntnissen zu regionalen Nutz- und Zierpflanzen, Verfahren zu ihrer Behandlung und der Küchenverwendung beruhen, wie auch der erneute Anbau ausgesuchter regionaler Nutzund
Zierpflanzen. Erwartete Teilnehmerzahl pro Seminar 25, gesamt 150.